Empfehlung? Ja!

Zum Zeitpunkt des Studienbeginns hatte ich bereits über 15 Jahre Berufserfahrung in der Personalentwicklung. Mein Ziel war mein berufliches Portfolio mit wissenschaftlichen Ansätzen und Inhalten zu bereichern und selbstverständlich mit dem akademischen Titel M.A. abzuschließen. Mein Studium fand größtenteils zur Coronazeit statt. Dies bedeutete, dass die Präsenzwochenenden auf ein Minimum reduziert waren, weshalb ich zu den Präsenzveranstaltungen keine aussagekräftigen Infos geben kann. Ich war exakt einmal in Kaiserslautern. Die Veranstaltung zum Thema Selbstführung war wirklich klasse, was aber am Dozenten lag. Die wichtige Veranstaltung zur Vorbereitung auf die Masterarbeit am Ende des Studiums wurde aus Krankheitsgründen abgesagt und nicht mehr nachgeholt. Stattdessen haben wir eine Aufgabe erhalten, die mir für die Masterarbeit nichts gebracht hat. Inhaltlich entspricht das Studium dem Themengebiet der Personalentwicklung. Zudem sind Elemente aus dem Management, der Beratung und der Organisationsentwicklung enthalten. Insgesamt eine gute Mischung. Die Studienbriefe werden regelmäßig aktualisiert. Die Uni vermittelt viele wissenschaftliche Ansätze, die mit einem gewissen Transfervermögen in die Praxis übernommen werden können. Diese Info ist nicht unerheblich für diejenigen, die sich praxisorientierte Problemlösungsansätze aus dem Studium erhoffen sollten. Es ist eine Uni und keine Unternehmensberatung. :-) Auch wenn einige Inhalte ( z.B. Digitales Management) digital (Videos) aufgearbeitet wurden, befindet sich jedoch das Gros an Studieninhalten klassisch in pdf-Sammlungen. Die Einsendeaufgaben enthalten idR Transferaufgaben und Fallbeispiele. Die Bearbeitung ermöglicht maximale Flexibilität. Die Teilnahme an Onlinekursen fördert den Austausch mit Studierenden, ist allerdings stark termingebunden. Die Aufgabenstellung ermöglicht die Bildung von Lerngruppen. Der Kontakt zu den Dozenten beschränkt sich idR auf die Erläuterung der Aufgabenstellungen. Allerdings sind einige auch dazu bereit fachlichen Input und die Option zu Diskussionen in Sondersessions zu bieten, was den meisten Studierenden entgegen kommt, da sie sonst auf sich gestellt sind. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken! Die Betreuung der Studierenden ist zufriedenstellend. Weniger gut fand ich die Wartezeit für die Korrektur der Hausarbeit. Diese betrug über 3 Monate. Wartezeiten müssen also in Kauf genommen werden. In puncto Prüfungskriterien (Klausur, Hausarbeit, Masterarbeit) wäre eine intensivere Beratung der Uni wünschenswert. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Dozenten ihre eigenen Kriterien (nicht inhaltlich!) bei der Korrektur haben und evtl. auch Punkte einfordern, die in der offiziellen Version der Uni nicht aufgeführt sind. Dies betrifft vor allem die Anforderungen an die Masterarbeit. Z.B. die Intensität der Erläuterungen zur Methodik oder der Zitation englischer Literatur. Ein weiterer Kritikpunkt findet sich in der Uni-Bib. Aktuelle Literatur ist nicht immer gewährleistet, zudem wird den Studierenden der Zugriff auf Inhalte des Kooperationspartners Landau oder auf wissenschaftliche Suchportale eingeschränkt. Im Ergebnis hatte ich nicht das Gefühl auf alle aktuellen Artikel (englisch und deutsch) zugreifen zu können. Dies erschwert die Recherche und kann sich auf das Ergebnis auswirken. Der Zeitaufwand für das Studium ist nicht zu unterschätzen. Das Fernstudium erfordert Organisationstalent und auch den Verzicht auf Freizeit. Ich habe bspw. einen Vollzeitjob. Für das Studium habe ich vor allem die Wochenenden eingeplant. Für die Hausarbeit und Masterarbeit habe ich zusätzlich Urlaub genommen. Für wen ist das Fernstudium geeignet? Für Berufstätige mit Motivation und Biss!
In der Summe kann ich das Studium empfehlen. Ich habe es geschafft und würde es wieder tun! Das Preis-Leistungsverhältnis ist ok. Vielen Dank für die Weiterbildungsmöglichkeit!